Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Heidrun geht es gegen 8:30 Uhr los. Die ersten beiden Tage will ich Kilometer machen und bis morgen nach Frankfurt an der Oder kommen. Das sind etwa 230 Kilometer. Aber die Steigungen sind ja auf der Strecke überschaubar, so dass es zu schaffen sein müsste. Ich nehme also quasi die Ideallinie nach Nordosten. Eigentlich bräuchte ich ja nur die B 87 fahren. Sie führt nach Frankfurt an der Oder. Aber mein Komoot schlägt mir doch Gott sei Dank eine moderatere und fahrradfreundlichere Route vor. Sie war wirklich gut und ich kann mich nicht beklagen. Es geht nach Nordosten über Thekla und die beiden alten Universitätsdörfer Merkwitz und Gottscheina nach Eilenburg. Von Eilenburg geht es dann weiter über Mockrehna nach Torgau, das ich schon gegen 12:30 Uhr erreiche und am Elbufer gegenüber Schloss Hartenfels meine Mittagspause mache. Die Hälfte der heutigen Strecke liegt damit schon hinter mir. Danach fahre ich in Richtung Falkenberg an der Elster. Dies ist ein kleiner Umweg, aber da es nun über die hervorragenden Radwege in Brandenburg geht, entschädigt das für ein paar Kilometer mehr. Kurz vor Falkenberg geht es dann Richtung Norden nach Herzberg. Hatte ich bisher meist Rückenwind, hat nun der Wind gedreht und bläst mir, wenn auch nicht stark, so doch entgegen. Aber ich kann mich über das Wetter heute wirklich nicht beklagen. Es ist zwar wolkig, aber die Temperaturen liegen zwischen 20 und 25 Grad und es bleibt trocken. Also ideales Wetter zum Fahrradfahren. Hinter Herzberg verändert sich dann die Landschaft auch etwas. War es bisher bretteleben, wird es nun etwas wellig. Ich fahre nun bis Dahme durch den Fläming, einen eiszeitlich gebildeter Höhenrücken. Auch sonst verändert sich die Landschaft während der heutigen Tour. Fahre ich in Nordsachen entlang inzwischen geernteter Getreidefelder, die nun nur noch Stoppelfelder sind, wird es in Brandenburg zum einen waldiger und zum anderen prägen hier der Maisanbau und auch Sonnenblumenfelder die Landwirtschaft. Getreidefelder sind dagegen hier selten.
Gegen 16:30 Uhr komme ich dann schon in Dahme an. Es ist ein hübscher, kleiner Ort in der Mark. Herausragende Sehenswürdigkeit ist die malerische Schlossruine mit dem dazugehörigen Schlosspark. Ich habe ein Zimmer in dem gegenüberliegenden Schlosshotel gebucht. Es ist Gott sei Dank keine Ruine, dafür aber Teil einer Seniorenresidenz und eines Pflegeheims. So kann ich schon einmal das, was mich in Zukunft vielleicht erwartet, vorkosten. Allerdings kann ich mich nicht beklagen. Das Zimmer ist sehr ordentlich und auch der Service ist sehr gut. Das Restaurant schließt allerdings bereits um 17 Uhr, so dass ich nach einem Stadtrundgang für das heutige Abendessen ein Lokal in der Stadt mit dem schönen Namen „Katschke“ ansteuere, das mir die freundliche Dame an der Rezeption empfohlen hat.
Tagesdaten: 117,92 Km; 07:26:06 Std. Fz.; 15,86 Km/h; 262 Hm