Mit dem Zug geht es heute um 06:04 Uhr von Leipzig nach Zakopane. Das Wetter wird heute schön und sonnig, auch wenn die Temperaturen nicht weit über 20 Grad steigen. Das wird sich aber in den nächsten Tagen wohl ändern und es soll erheblich wärmer und sogar sehr heiß werden. Na, mal sehen. Ich muss heute lediglich zweimal umsteigen, einmal in Prag und einmal in Krakau mit jeweils fast einer Stunde Umstiegszeit. Das müsste eigentlich reichen. In meinem Schlepptau habe ich mein Reiserad, drei Gepäcktaschen für das Fahrrad und eine Lenkertasche.
Der Start in Leipzig verzögert sich mal wieder um 20 Minuten und bis Prag ist die Verspätung auf eine halbe Stunde angewachsen. Natürlich macht das etwas nervös, weil es die einzige Möglichkeit ist, heute noch nach Zakopane zu kommen. Aber 25 Minuten bleiben für den Umstieg in Prag. Den Zug nach Krakau kenne ich schon, mit ihm bin ich letztes Jahr schon bis nach Przemysl gefahren. Da er eine sehr intensive Klimaanlage hat und ich mir letztes Jahr bei der Fahrt eine Erkältung zugezogen habe, ziehe ich mir heute eine leichte Jacke über und lege mir einen dünnen Schal um den Hals. Ich hoffe, das wird mich schützen. Andere Mitreisende halten die Kühle offensichtlich besser aus.
Zunächst fährt der Zug durch die recht flache Ebene des elbischen Tieflandes bis Pardubice. Hier gibt es Wälder, aber überwiegend wird die Gegend landwirtschaftlich genutzt. Danach wird es immer hügeliger und zunehmend auch bergiger. Es geht nun durch Mähren entlang der Sudeten. Nach Ostrava fährt der Zug durch die Mährische Pforte zwischen den Sudeten und den Beskiden. In Bohumin, der Grenzstadt nach Polen, hat der Zug einen planmäßigen Aufenthalt von 45 Minuten. Daraus werden dann ohne nähere Erläuterung 90 Minuten. Das verkürzt jetzt schon die Umstiegszeit in Krakau auf ungefähr 10 Minuten. Mal schauen, ob das bis Krakau so bleibt.
Zu meiner Überraschung klappt es tatsächlich wieder. Bis Krakau holt der Zug doch so einiges an Verspätung wieder auf, so dass ich in Krakau noch 20 Minuten Zeit habe, um umzusteigen. Das ist dann kein Problem mehr. Die Landschaft durch die der Zug von Krakau aus fährt ist sehr schön. Zunächst ist sie hügelig, dann wird sie aber eine immer bergigere Mittelgebirgslandschaft. Es ist ein saftiges Grün was einem hier in die Augen fällt und hübsche Dörfer säumen die Bahnstrecke. Leider sitze ich zu Fotografieren sehr ungünstig, sodass ich dann darauf verzichte hier Fotos zu machen. Als aber dann die Hohe Tatra zum Vorschein kommt und die Sonne untergeht, versuche ich es doch noch einmal.
Der Zug kommt dann doch sehr pünktlich um 20.21 Uhr in Zakopane an. Die Sonne geht drei Minuten später unter. In Zakopane habe ich mich für zwei Nächte in der Czarna Willa (Schwarze Villa) eingebucht. Bevor ich von Zakopane aus los radle, will ich mir den Ort aber etwas genauer anschauen und die Aussicht auf die Hohe Tatra genießen. Dazu aber dann morgen mehr.
Guten Morgen lieber Wolfgang, schön dass du gut an deinem Reisestartpunkt angekommen bist.
Ich wünsche dir eine schöne erlebnisreichen Tour und freue mich auf deine Reiseberichte. Viele Grüße Steffi