10. Tag (30. Juni 2024) – Fahrt nach Mestia in Swanetien

Nach dem Frühstück bleiben uns am Vormittag noch zwei Stunden zur freien Verfügung. Heidrun und ich entscheiden uns für einen Spaziergang durch die Stadt, um noch einige neue Stellen zu entdecken, die wir gestern nicht gesehen haben. Zunächst geht es aber noch einmal zum Freiheitsplatz mit der Medea-Säule.

Von Batumi fahren wir dann über Poti und Sugdidi nach Swanetien. Erst geht es entlang des Meeres und über einen Pass. Hier wird Bambus angebaut. Die Feuchtigkeit vom Meer ist selbst in Sugdidi noch zu spüren. In Sugdidi machen wir unsere Mittagspause in einem sehr gemütlichen Lokal. Wenig später zeigen sich die ersten Berge des Großen Kaukasus. Wir machen kurz Halt am höchstgelegenen Staudamm Georgiens (271 m). Entlang der Straße sehen wir viele Bienenkästen. Der Honig aus dieser Gegend gilt als einer der besten im ganzen Land. Die Schlucht des Enguri wird enger und steiler. Die Bewohner dieser Gegend, die Swanen, waschen heute noch Gold im rauschenden Fluss.

Oberhalb des Stausees wird die Straße dann sehr anspruchsvoll und es herrscht ein reger Verkehr. Es ist eine Holperstrecke, die dazu führt, dass wir am Abend auf dieser Strecke über 11.000 Schritte absolviert haben sollen, was uns bei einer Autofahrt noch nie gelungen ist. Es gibt auch zahlreiche Baustellen, wo die Straße nur einspurig gefahren werden kann, aber ohne viel Ampelschaltungen gelingt es trotzdem ,ohne dass der Verkehr in Stocken gerät. Aber wir sind bei Chibo, unserem Fahrer, in guten Händen. Er meistert alle Herausforderungen dieser Strecke mit Bravour

Plötzlich weitet sich das Tal und wir erreichen die Hochtäler des sagenhaften Swanetien mit seinen Wehrdörfern. Wir fahren durch diese Dörfer und kommen nach Mestia (1.500 m), dem administrativen Zentrum von Swanetien. Swanetien ist eine historisch-geographische Region im Norden Georgiens im Großen Kaukasus. Swanetien wird historisch als kulturell geschlossener Raum betrachtet, der über eine besondere Geschichte und Architektur sowie weitere spezifische soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten verfügt. Politisch ist Swanetien innerhalb Georgiens heute auf die Regionen Mingrelien und Oberswanetien und Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien aufgeteilt. Die bedeutendste Stadt in Swanetien ist Mestia, die Verwaltungshauptstadt Oberswanetiens. Swanetien ist eines der begehrtesten Reiseziele innerhalb Georgiens und vor allem bekannt für seine weitgehend unberührte Gebirgslandschaft und die besondere Architektur seiner Bergdörfer wie Kala, Mulachi und Uschguli (Ushguli), die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Das Besondere an der Architektur, sind die zahlreichen Wehrtürme die zu den meisten Gehöften gehören. Insofern ist es auch nachvollziehbar, dass Mestia als Verwaltungshauptstadt Partnerstadt von San Gimigniano ist. Allerdings sind die Wehrtürme hier gleichartiger aber auch zahlreicher als in der italienischen Partnerstadt, wo es auch darum ging, das die Bürger beim Bau dieser Wehrtürme auch ihre Bedeutung zur Schau stellen wollten.

Mestia ist eine Kleinstadt (georgisch Daba) im nordwestlichen Georgien und liegt auf einer Höhe von etwa 1500 m im Großen Kaukasus. Über 9316 Menschen leben auf dem Territorium der gleichnamigen Munizipalität Mestia, die ganz Oberswanetien umfasst, davon aber lediglich 1973 in Mestia selbst (2014). Die Einwohnerzahl war zuletzt stark rückläufig. Die Stadt wird überwiegend von Swanen bewohnt, einer subethnischen Gruppe der Georgier. Sie wird derzeit zum Tourismuszentrum Oberswanetiens ausgebaut. Etwas außerhalb des Ortskerns befindet sich der Königin-Tamar-Flughafen. Mestia wurde zwischen 2009 und 2012 zu großen Teilen modernisiert. Dabei wurden viele der ursprünglichen Häuser abgerissen und durch neue Häuser im schweizerischen Chalet-Stil ersetzt. Kritiker beklagen, dass Mestia dadurch sein Gesicht verloren habe. Sie befürchten, dass im Weltkulturerbe-Ort Uschguli ähnliche Maßnahmen durchgeführt werden. Mestia ist Partnerstadt der italienischen Kleinstadt San Gimignano.

Fahrzeit: ca. 06:30 Std. | Fahrstrecke: ca. 270 km | Unterkunft: Beko’s Garden Inn in Mestia | Verpflegung: F, M, A

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