Zunächst aber noch einmal zum heutigen Tag. Nicht viel los ist heute gewesen. Eigentlich nur Kilometer gefressen und das bei heftigem Gegenwind. Der Wind ist wirklich der stärkste Gegner der Radfahrer. Man kann ihn nicht kompensieren. Wer bergauf fahren muss, darf in der Regel auch wieder runter und kann somit sowohl die Anstrengung als auch die niedrigere Geschwindigkeit am Berg kompensieren. Wenn es regnet gibt es inzwischen Kleidung, die einen ungehindert weiter kommen lässt. Den Brand der Sonne kann man durch Sonnencreme und durch Wasser kompensieren. Gegen den Gegenwind, und Radfahrer haben meistens Gegenwind, hilft nichts! Dennoch bin ich nach 107 km in Linköping angekommen.
Unterwegs nur Wälder, Seen und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Das Radwegenetz in Schweden ist sicher noch optimierbar. Außerhalb der Orte wenige ausgewiesene Radwege und keinerlei Hinweisschilder. Lange Strecken musste ich wieder auf sogenannten Reichsstraßen fahren. Nicht angenehm, wenn die LKW nicht ausweichen können und in 20 cm Abstand an einem vorbei donnern.
Norrköping habe ich links liegen lassen und bin nach Linköping durch gefahren. Eine schmucke, offensichtlich recht junge und lebendige Stadt. Hier könnte man sich sicher einige Tage aufhalten. Linköping hat etwa 100 Tsd Einwohner. Stark geprägt ist die Stadt von Saab, die ja nicht nur Autos gebaut haben, sondern eigentlich ein Flugzeugbau- und Rüstungskonzern sind. Hier ist also viel Technologie angesiedelt: Schließlich lebt die Stadt wohl auch von ihrer Universität. Hier habe ich zum ersten Mal in Schweden ganz viele Fahrradfahrer gesehen.
Während ich mit Norrköping und Linköping zwei industrielle und wissenschaftliche Zentren Schwedens durchradelt habe, wird es morgen wohl wieder etwas ruhiger, wenn es nach Süden geht.