Stadtrundgang: 10 Km
Zunächst ein kleiner Steckbrief für Poznan. Die Stadt hat etwa 541 Tsd. Einwohner und ist damit die zur Zeit wohl fünftgrößte Stadt Polens. Sie ist die Haupotstadt der Woiwodschaft Grroßpolen.
Posen zählt zu den wichtigsten mittel- und osteuropäischen Wirtschaftsstandorten. Es ist einer der wichtigsten Standorte für Industrie, Dienstleistungen und Handel in Polen. Wichtige Industriebranchen sind Maschinenbau, Elektrotechnik, Brauwesen und Metallindustrie. Das Volkswagen-Werk Posen ist 1993 aus einem Joint-Venture der Volkswagen AG mit dem polnischen Automobilhersteller Tarpan hervorgegangen. Seit 1996 ist es eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns. Das Werk Posen stellt sowohl Bauteile für den Konzern wie auch Nutzfahrzeuge (Caddy, T6) her und ist der zweitgrößte Exporteur Polens. Volkswagen Nutzfahrzeuge betreibt in Posen ein Automobilwerk, wo 6.800 Mitarbeiter den VW Caddy sowie einige Varianten des VW-Transporters T6 fertigen. MAN Truck & Bus, ein Unternehmen des zu VW gehörenden MAN-Konzerns, baut in Posen Stadtbusse. Auch das Werk in Wrzesnia führt die Bezeichnung Volkswagen Posen.
Auch Gastronomie, Kultur, Fußball- (EM 2012) und Kongresstourismus trugen in den letzten Jahren erheblich zum Aufschwung bei. Die Arbeitslosigkeit ist die zweitniedrigste in Polen (nach Warschau)
Auf dem Weg zum Rynek
Als erstes gehe ich noch einmal zum Rynek, weil dort auch die Touristeninformation ist. Ich hatte gestern gelesen, dass es quer durch die Stadt die Route der Könige und Kaiser gibt, die zu den Hauptsehenswürdigkeiten führt und die in einem Tag gut zu schaffen ist. Nachdem die Touristeninformation leider erst um 9:30 Uhr geöffnet hatte, bekomme ich auch einen Plan mit deutschen Erläuterungen. Damit geht es dann auf die Erkundung durch Poznan.
- Auf dem Weg zum Rynek noch einmal vorbei an der wieder errichteten polnischen Königsresidenz
- Weiter kann ich auf dem Weg schon einen Blick zur und in die heutige Stadtkirche werfen
- Hier schlägt einem wieder monumentaler Barock entgegen. Früher war es die Jesuitenkirche, die sie auch erbaut haben
- Altes Stadtbild von Poznan an der Außenmauer des Archäologischen Museums
- Der Rynek, heute morgen noch fast leer
- Der Dezialynski-Palast auf dem Rynek. Während der Teilung Polens diente der Palast als Zentrum des kulturellen und politischen Lebens des polnischen Teils der Gesellschaft
- Beeindruckende Dachgestaltung
- Der Proserpine-Brunnen. Die Skulptur zeigt die Szene der Entführung Proserpinas durch den Herrscher der Unterwelt.
- Die Vorderfront des Rathauses
Zur Dominsel und in das Stadtviertel Srodka
Der Dom ist vor allem wegen seiner Krypta, in der die Teile der ersten Gräber der ersten polnischen Herrscher Mieszko I. und Boleslaw der Tapfere zu sehen sind. Ferner findet sich dort auch die Gruft der Erzbischöfe von Poznan. Auch sonst gibt es in dem Dom vor allem interessante Grabmäler zu sehen
- Dan geht es weiter über die Warta zur Dominsel
- Rechts das Baptisterium
- Blick hinein
- Hier das Taufbecken
- Die Frontansicht
- Das Zugangsportal zum Dom
- Blick in das Innere
- Der Hauptaltar
- Die Gruft drer Bischöfe
- Grabreste des ersten Grabes von Mieszko I
- Rete des ersten Grabes von Borleslaw dem Tapferen. Davor Reste einesBaptisteriums
- Grabmäler im Dom selbst, die ich aber im Einzelnen noch nicht zuordnen kann
- Die Residenz des Erzbischofs direkt neben dem Dom
- Der Dom von der Rückseite
- Die Porta Poznania – Sie ist ein modernes Zentrum, das, so sagt man, das ganze historische Erbe in den Mittelpunkt stellt. Mit einer multimedialen Ausstellung über die Dominsel ist die Einladung verbunden, die Stadt weiter zu entdecken
- Die in 3 D angefertigten Wandmalereien erzählen aus der Geschichte des Stadtviertels Srodka. Man steht schon sehr fasziniert davor. Ein echtes Kunstwerk, was wohl schon mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde
Auf dem Weg durch die Stadt zurück in Richtung Kaiserpalast
- Auf dem Rynek sind inzwischen deutlich mehr Menschen
- Der Freiheitsplatzm mit der Freiheitsbrücke
- Jugendstilhäuser
- Das Polnische Theater in Poznan
Der Kaiserpalast
Zur Entstehung des Schlosses und seiner Entwicklung bis 1945 habe ich ja bereits gestern einiges geschrieben. Bei Kriegsende wurde das Schloss während der Schlacht um Posen zwar ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, nahm in seiner Grundsubstanz aber kaum Schaden. Nach der Einkesselung der Stadt wurde es zum Lazarett umfunktioniert, das zuletzt bis zu 2.000 Verwundete in seinem Inneren beherbergt haben dürfte. Nach der Besetzung durch die Rote Armee am 2. Februar diente es bis März 1945 als Sammelstelle für deutsche Verwundete.
Aufgrund des enormen Raummangels im schwer zerstörten Posen entschieden sich die polnischen Behörden, das Schloss weiter zu benutzen. Im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten wurde der durch die Kriegshandlungen zerstörte Turm um zwanzig Meter verkürzt. In das reparierte Schloss zogen zunächst die Universität und die Stadtverwaltung ein, bevor es seit den sechziger Jahren als Kulturzentrum diente. Die – einschließlich der nationalsozialistischen Umbauten – original restaurierten Räume werden in neuerer Zeit zu unterschiedlichen Zwecken genutzt, darunter auch von neu gegründeten Firmen.
- Der Haupteingang
- Die Säulenhalle. Die an den Fenstern zur Innenhofseite stehenden Säulen stammen noch aus der kaiserlichen Ausstattung des Schlosses. Zu den Nachkriegselementen gehören dagegen die Flachreliefs an der gegenüberliegenden Wand. Sie sollten doe tausendjährige Geschichte von Posen/Poznan und Großpolen illustrieren
- Diese Flachreliefs entstanden im Jahre 1966
- Die Art der Narrative soll für damalige Epoche charakteristisch gewesen sein
- So wurden ausgewählte Geschichtsdaten hervorgehoben und andere weggelassen
- Die Flachreliefs passten damit natürlich zu der offiziellen Geschichtsdarstellung der Volksrepublik Polen
- Das
- Der Palast von der Gartenseite aus
- Im Garten der Kaiserburg befindet sich auch ein Denkmal, das den Opfern des Massakers von Katyn gewidmet ist
- Das Kaiserschloss aus verschiedenen Perspektiven
- Die Goldene Uhr
Denkmalensemble
- Neben dem Adam-Mickiewicz-Denkmal erinnert ein Kreuzdenkmal an den Posener Aufstand von 1956
- Das Adam-Mieckiewicz-Denkmal. Er ist als literarische Größe so etwas wie Goethe in Deutschland. Man findet sein Denkmal, sowie Straßen und Schulen (sowie die Universität Poznan), die seinen Namen tragen fast in jeder größeren polnischen Stadt
Hallo lieber Wolfgang, ich danke dir wieder für deine interessanten Berichte und wünsche dir einen guten Start in die neue Woche. Nun ist ja auch bald deine geplante Tour zu Ende, oder?
Liebe Grüße aus der Bonhoefferstrasse von Steffi