27. – 29. Tag: 5. – 7. Mai 2019 – Saint Désire – Guéret – Limoges

Nun fasse ich mal drei Tage zusammen. Ich habe im Moment etwas Probleme mit der Technik. Hier in Frankreich ist das Internet in den ländlichen Regionen, durch die ich fahre, oft recht schwach. Das gilt auch für WLAN. Ich vermute da gibt es einen Zusammenhang. So dauert es immer furchtbar lange, bis ich meine Bilder hochgeladen habe. Da ich mich im Moment auch um die weitere Routenplanung bis zum spanischen Jakobsweg kümmern muss, frisst das auch Zeit. Im Übrigen passiert auch zur Zeit auf meiner Tour nicht so viel, dass man es nicht auch durch die Bilder darstellen könnte.

Nach meiner Abfahrt aus Nevers hatte ich die ersten 80 Kilometer eine ziemlich gemütliche Strecke. Das Wetter hat sich wieder beruhigt und so gab es zwar noch einige Schauer, es war auch recht kühl, aber die Sonne ließ sich auch recht häufig sehen. Außerdem gab es wenig Steigungen. Ich fuhr am Sonntag dann immerhin durch drei Regionen. Nevers liegt am äußersten Südwestzipfel der Region Bourgogne-Franche-Comté. Ich glaube schon nach der Überquerung der Loire befand man sich bald in der Region Centre-Val de Loire. Hier kann man einige sehr schöne Schlösser bewundern, wobei sie meistens gerade geschlossen sind, weil ich in der Mittagszeit vorbeischaue. Diese Region streifte ich aber nur, bevor ich auch ein kurzes Stück durch die Region Auvergne- Rhone-Alpes fuhr. Inzwischen bin ich aber bereits in der Region Nouvelle-Aquitaine angekommen, die mit 84 Tsd. qkm flächenmäßig die größte Region Frankreichs ist und durch die ich nun auch den Rest meiner Tour durch Frankreich fahren werde. Was auffällt sind die vielen doch recht stattlichen romanischen Kirchen hier in Frankreich, die inzwischen auch touristisch erschlossen worden sind. Einige habe ich im Bild festgehalten.

Kurz vor Ende der Etappe am Sonntag wurde es dann doch wieder erheblich hügeliger und die letzte Steigung brachte mir einen Vorgeschmack, auf das, was ich in den nächsten Tagen bis Limoges bewältigen muss. Ich habe nämlich die Ausläufer des französischen Zentralmassivs erreicht und nun wird es bergiger. Mein erste Quartier war dann ein Gästezimmer außerhalb von Saint-Désiré, was noch gerade zur Region Auvergne-Rhone-Alpes gehört. Hier hatte sich ein holländische Ehepaar einen alten Bauernhof gekauft und diesen in einen Ferienhof umgewandelt. Schön war, dass ich mich mit ihnen auf Deutsch verständigen konnte.

Am Montag startete ich dann von hier meine erste sehr hügelige und auch schon bergige Tour. Ziemlich genau 1000 Höhenmeter waren zu bewältigen. Zwar ging es nur bis  etwa 500 Meter hoch, aber gestartet bin ich bei 250 Metern. Dies dann zweimal hoch und runter und noch zweimal 150 Meter hoch und einmal runter, da weiß man am Abend, was man hinter sich hat. Die Landschaft ändert sich außer der Profilierung wenig. Nach wie vor begleiten mich unzählige Kühe, etwas weniger Schafe, nicht wenige Pferde und sogar einige Rehe. Nach wie vor bleibt also die Landschaft landwirtschaftlich geprägt und es gibt viele Wälder. Mein Ziel am Montag ist dann die Kleinstadt Guéret, wo ich in einem low-budget-Hotel absteige. Von Guéret sehe ich wenig. Das Hotel liegt am Rande der Stadt in einem Gewerbegebiet. So kann ich aber immerhin noch einige Einkäufe erledigen.

Am Dienstag dann ein ähnliches Bild, allerdings ist es deutlich wärmer geworden. Ich fahre durch eine sehr einsame Gegend. Die frühere Region Limousin, heute Teil der der neuen Großregion Nouvelle Aquitaine, ist eine der dünnbesiedeltsten Gebiete Frankreichs und so erlebe ich sie auch. Vor allem Wälder, Weiden und wenige Getreidefelder. Die Dörfer werden weniger und sind wieder recht klein. Heute geht es für mich bis auf eine Höhe von 700 Metern. Die Anstiege sind zwar mit 2 bis 5 Prozent nicht sonderlich steil, aber nach wieder über 1000 Höhenmetern merkt man abends schon, was man (sich) geleistet hat. Mein heutiges Ziel ist Limoges, immerhin mit etwa 130 Tsd. Einwohnern eine richtige Großstadt. Übrigens die erste Großstadt seit Nürnberg, in die ich nun komme und Nürnberg ist schon über 1200 Kilometer her. Ich werde hier wieder einen Tag Pause machen, bevor ich die letzten 400 Kilometer bis Saint-Jean-Pied-de-Port also bis zum Beginn des eigentlichen Jakobsweges angehe. Da morgen das Wetter ohnehin schlecht sein soll, passt das auch insofern.

Tagesdaten:

5. Mai: 95,46 Km; 07:08:05 Std.Fz.; 13,37 Km/h; 711 Hm

6. Mai: 72,02 Km; 05:38:57 Std. Fz.; 12,74 Km/h; 1004 Hm

7. Mai: 77,73 Km; 06:19:43 Std. Fz.; 12,28 Km/h; 1079 Hm

 

5. Mai

6. Mai

 

7. Mai

 

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