4. Tag: 19. September 2024 – Von Stepnica nach Miedzywodzie

von 19. September 2024Aktuelles


Tagesstrecke: 77,37 Km; 16,8 Km/h; 280 Hm

Heute eine etwas längere Tour. Von Stepnica geht es zunächst etwa zehn Kilometer auf einer Straße, bis wir dann wieder auf einen gut ausgebauten Gravelweg kommen, der uns die nächsten 20 Kilometer sehr nah entlang des Stettiner Haffs bis nach Wolin führt. Die Eindrücke entlang des Stettiner Haffs ähneln denen von gestern.

Die Stadt Wolin liegt im Südosten der gleichnamigen Insel. Nach Wolin kommt man über mehrere Brücken sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß. Die kleine Stadt mit ihren 4739 Einwohnern wirkt auch heute noch sehr verträumt. Dominates Wahrzeichen ist die weit ins Land ragende Nikolaikirche. Sie ist ein spätgotischer, stark veränderter Ziegelbau mit drei Kirchenschiffen und einem 1705 errichteten barocken Westturm. Sie war von 1535 bis 1945 lutherisch und ist heute katholisch.

Da es inzwischen Mittag ist, wollen wir hier unseren Lunch einnehmen. Schon bei meinen letzten Besuchen war es schwierig ein ansprechendes Lokal zu finden. Auch diesmal finden wir erst nach einer Stadtrundfahrt ein kleines Restaurant, das am Ufer des Dievenow, einem der drei Mündungsarme der Oder, liegt. Heidrun bestellt sich ein Fischsuppe und ich überbackene Spaghetti Bolognese. Während Heidrun nicht ganz zufrieden mit ihrer Fischsuppe ist, weil sie zwar schmeckt, aber die Fischstücke wegen Gräten und Knochen nahezu ungenießbar sind, schmecken mir die ungewohnten, weil überbackenen Spaghetti Bolognese wirklich gut. Dazu gab es noch ein Knoblauchbrot, das die Form einer Pizza hatte und mit Käse überbacken war.

Wir bleiben hier eine Weile noch sitzen und beschließen dann unser heutiges Ziel Miedzywodzie doch nicht auf dem direkten Weg über eine Straße anzusteuern, sondern auf dem Radweg eine dreiviertel Runde um die Insel Wolin und über Miedzyzdroje zu fahren, was die Tour um etwa 25 Kilometer verlängert. Dabei müssen wir auch ein längeres Stück durch die bewaldete Hügellandschaft südlich und östlich von Miedzyzdroje fahren.  Miedzyzdroje selbst ist mit seinen über 5 Tsd. Einwohnern aber 600 Tsd. jährlichen Übernachtungen ein aufstrebendes und offensichtlich anziehendes Touristenziel. Die Stadt ist inzwischen einer der bekanntesten Badeorte an der Ostsee. Wir halten uns hier aber nicht länger auf, weil wir Miedzyzdroje von einem dort verbrachten Urlaub vor einigen Jahren ganz gut kennen und fahren zügig weiter, bis wir unseren heutigen Zielort Miedzywodzie erreichen.

Miedzywodzie ist ein Dorf aber auch ein Seebad, dass allerdings mit Myzysdroje kaum mithalten kann. Schon als wir ankommen wirkt das Dorf fast ausgestorben und in unserer Unterkunft, die eigentlich damit wirbt für 12 EURO ein Abendessen anzubieten, gibt es das auch nicht mehr. Offensichtlich werden hier spätestens ab Mitte September die Bürgersteige hochgeklappt. So versorgen wir, nach einem kurzen Spaziergang an den Ostseestrand, in dem einzigen noch offenen Schnellimbiss.

In Miedzyzdroje haben wir übrigens den Rundweg um das Stettiner Haff verlassen und fahren jetzt auf zwei EuroVelos weiter Richtung Gdansk. Es sind der EV 10, der Ostseeradweg und der EV 13 der Radweg Eiserner Vorhang.

 

 

 

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