Tagesstrecke: 85,70 Km; 14,59 Km/h; 183 Hm
Nach einem guten Frühstück im Haus am Spreebogen komme ich schon um 8:30 Uhr los. Ich fahre noch ein kurze Runde durch die Stadt und schaue beim Rathaus und beim Dom vorbei. Dann geht es auf die wohl längste Etappe, es liegen über 80 Kilometer vor mir, bevor ich in Neu Lübbenau die Scheunenherberge erreichen werde. Das Wetter ist etwas besser als gestern. Es ist nicht mehr so feucht, bleibt also trocken aber genauso kalt wie gestern und auch die Sonne schaut heute nirgends einmal hervor.
Ansonsten gibt es wenig zu erzählen. Der einzig nennenswerte Ort durch den ich fahre ist Beeskow, die Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree. Dass Beeskow die Kreisstadt geworden ist, ist insofern erstaunlich, da sie mit etwa 8.200 Einwohnern hinter Eisenhüttenstadt, Erkner und Storkow nur die viertgrößte Stadt des Kreises ist. Da ich hier schon öfters war, plane ich keine Rundfahrt, sondern begnüge mich mit dem Kauf von zwei belegten Brötchen für meinen Mittagslunch. Auffallend ist aber, dass man bei jedem Besuch unweigerlich die Stadtkirche St. Marien sieht, die wie ein Glucke im Zentrum der Stadt thront, um eine Beschreibung von Günter Grass in der Blechtrommel für die St. Marienkirche in Danzig zu übernehmen.
Ansonsten sollte man noch die auf dieser Strecke wirklich idealen Fahrradwege erwähnen. Sie sind wirklich alle asphaltiert und so kann man auch hier recht schnell vorankommen. Ich fahre überwiegend durch den Spreewald. Auch hier sind die Fahrradwege qualitativ hochwertig asphaltiert. Ob diese Asphaltierung ökologisch sinnvoll und unbedenklich ist, mögen andere beurteilen. Für Fahrradfahrer sind sie geradezu ideal. Ansonsten gibt es viele schöne Impressionen, von denen ich einige versucht habe festzuhalten.
Mein heutiges Ziel ist Neu Lübbenau. Ich habe hier ein günstiges Quartier in der Scheunenherberge gefunden. Schlafstellen im Heu und Stroh soll es hier auch geben, ich habe aber ein normales Zimmer vorgezogen, das auch sehr ordentlich ist. Der Ort hat gerade einmal 378 Einwohner, aber immerhin gibt es einen EDEKA und eine Apotheke. Die Utensilien für mein heutiges Abendessen hole ich bald nach meiner Ankunft um 15:30 Uhr bei EDEKA. Dann lasse ich den Abend auf meinem Zimmer ausklingen.