Heute erst einmal ein gutes Frühstück im Altstadt Hotel. Da heute Sonntag ist, hatte ich die Chefin darum gebeten, ob ich eventuell zwei zusätzliche Brötchen bekommen und sie als Proviant mitnehmen könnte. Das war überhaupt kein Problem. So standen heute auf meinem Platz nicht die üblichen zwei, sondern vier Brötchen. Es wurde nicht einmal ein Aufpreis verlangt.
Heute geht es also wieder in Richtung Heimat. Ca. 140 Km liegen vor mir. Die längere Strecke will ich heute bis Colditz fahren. Im dortigen Schloss Colditz gibt es eine Jugendherberge und da ich schon immer mal wieder in einem Schloss übernachten wollte, entscheide ich mich für die Jugendherberge. Noch morgens im Hotel bekomme ich einen Anruf der Jugendherberge auf meine Anfrage hin. Ich kann kommen und bekomme auch ein Einzelzimmer. Auf meine Frage hinsichtlich eines sicheren Abstellplatzes für mein E-Bike teilt man mir mit, dass es Abstellmöglichkeiten im Innenhof des Schlosses gebe, man weist mich aber darauf hin, dass es vom Vermieter aus verboten sei die Akkus auf den Zimmern aufzuladen. Da man keine Alternative anbietet, frage ich wie man sich das für Fahrradtouristen vorstellt. Darauf weiß man keine Antwort, man teilt mir aber mit, dass ich, wenn ich mich nicht an diese Vorgabe hielte, ich das auf eigene Verantwortung tue. Nun denn, ich glaube das Risiko ist überschaubar.
Im Übrigen verspricht der Tag wieder sehr heiß zu werden. Es sind Temperaturen um die 35 Grad angesagt. Die Fahrt wird also nicht unbedingt ein Vergnügen.
Fahrstrecke: 85,02 Km
Von Freiberg über Reinsberg bis Nossen
Bevor ich mich auf den Weg mache, verabschiede ich mich noch von Otto dem Reichen auf dem Obermarkt. Danach fahre ich zur Freiberger Mulde hinunter und an ihr entlang bis nach Hohentanne. Dort nehme ich die Alternativroute in Richtung Bieberstein und mache einen Abstecher zum Schloss Reinsberg, nicht zu verwechseln mit dem Schloss Rheinsberg in Brandenburg. Danach geht es zurück an die Mulde nach Nossen.
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Noch einmal am Obermarkt bei Otto dem Reichen.
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Die Mulde bei Freiberg.
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Alte Muldenbrücke bei Hohentanne
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Die Kirche von Bieberstein
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Schloss Reinsberg in Reinsberg. Bereits 1197 befand sich hier der Sitz eines ritterlichen Herrengeschlechts. Wann das Schloss Reinsberg erbaut wurde und wer dessen Gründer war, ist bis heute nicht mit Sicherheit nachgewiesen.
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Als erste Besitzer des Rittergutes Reinsberg waren die Herren Reinsberg genannt. Die Herrschaft der Reinsberger dauerte nicht lange. Bereits im 14. Jahrhundert verloren sie größere Teile ihres Stammsitzes. Diese Anteile wurden im Jahr 1404 von den Schönbergern erworben, die im Jahr 1411 auch noch den Rest übernahmen. Somit ging die Burg in den Besitz der Schönberger über, die über 500 Jahre auf dem Schloss Reinsberg wohnten. Die von Schönbergs waren ein bedeutendes sächsisches Adelsgeschlecht. So gingen aus ihnen im 14. und insbesondere 15. Jahrhundert zahlreiche Bischöfe von Meißen, Naumburg und mit Nikolaus von Schönberg (1472–1537) sogar einen Erzbischof von Capua, der als Papstgesandter Europa bereiste und als Mitglied des Kardinalskollegiums in Rom zweimal zur Papstwahl reiste. Im 16. und 17. Jahrhundert traten die von Schönbergs insbesondere als Oberberghauptleute des Erzgebirges in Freiberg hervor. Abraham von Schönberg (1640–1711) gilt als der bedeutendste unter den Oberberghauptleuten. 1693 erscheint seine „Ausführlichen Berginformation“. Er war Initiator der Freiberger Stipendienkasse und gilt damit mit als „geistiger Vater“ der Gründung der Bergakademie Freiberg, deren Gründung er nicht mehr erlebte. Den Bergmannsgruß Glückauf führte er offiziell ein. Sein Grabmal befindet sich im Freiberger Dom.
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Zu DDR-Zeiten war das Schloss Ferienheim des Kombinats Schwarze Pumpe. Nach 1990 erwarb ein spanischer Investor das Schloss, der es sanieren und ein Hotel einrichten wollte, was jedoch unterblieb; daraufhin wurde es zum Kauf angeboten. Im Oktober 2019 nutzte die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht und verhinderte damit eine Nutzung durch die Identitäre Bewegung. Der Kaufpreis wurde mit rund 500.000 Euro angegeben.
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Rathaus und Kirche von Reinsberg.
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Wunderschöner Hortensienbusch vor dem Kirchhof in Reinsberg.
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Zurück an der Mulde.
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Blick auf Schloss Nossen. Mir ist es aber zu heiß, um da hinaufzufahren.
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Blick auf die Mulde in Nossen. Was sich in dem am Ufer gelegenen Industriegebäude verbarg bzw. verbirgt, habe ich bisher noch nicht herausgefunden.
Von Nossen über Altzella, Rosswein nach Döbeln
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Blick auf das Gelände des Klosters Altzella.
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Das romanische Stufenportal des Klostertors an der Westseite der Klostermauer entstand im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts und war ursprünglich der einzige Zugang in das Kloster.
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Das Kloster Altzelle ist eine ehemalige Zisterzienserabtei. Es befindet sich westlich der Stadt Nossen an der Mündung des Pitzschebaches in die Freiberger Mulde. Im ehemaligen Zisterzienserkloster befindet sich auch eine Erbbegräbnisstätte der Wettiner aus dem Zeitraum von 1190 bis 1381. So ruhen hier unter anderem Konrad der Große und Otto der Reiche. Das Kloster mit seiner teilweise noch gut erhaltenen Mauer ist heute eine Mischung aus romantischem Park mit Ruinen und renovierten Gebäuden, es dient verschiedenen kulturellen und religiösen Zwecken. Im Wirtschaftsbereich können Seminare, aber auch private Feierlichkeiten veranstaltet werden.
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Das Sitznischenportal der Schreiberei zierte ursprünglich das Abtshaus in Rosswein und wurde bei den Restaurierungsarbeiten 1996 bis 98 an den jetzigen Standort versetzt.
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Die Mulde hinter Altzella.
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Marktplatz und Rathaus von Rosswein.
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Hochwassersäule mit Markierungen. Die höchste Markierung befindet sich etwa 10 cm unterhalb der Spitze der Säule und markiert das Hochwasser aus dem Jahre 2002.
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Die Große Kirchgasse in Döbeln.
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Das Rathaus in Döbeln aus dem Jahre 1912
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Der Schlegelbrunnen vor dem Rathaus.
Von Döbeln über Kloster Buch, Leisnig und Podelwitz nach Colditz
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Das Kloster Buch ist ein ehemaliges sächsisches Zisterzienserkloster, das als Kloster „St. Marien“ im 12. Jahrhundert gegründet wurde und heute im Ortsteil Klosterbuch der Stadt Leisnig liegt. Nach der Reformation wurde es mit seinen Ländereien zu einem rein landwirtschaftlichen Betrieb. Heute wird unter der Führung des Fördervereins Kloster Buch e. V. die Klosteranlage ihren historischen Wurzeln getreu erhalten und restauriert sowie den Besuchern zugänglich gemacht.
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Der Kirchenbau von der Hofseite
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Das Abthaus
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Der Altarraum der Gutskapelle.
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Blick über den Klostergarten auf das Steilufer der Mulde
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Burg Mildenstein über der Mulde.
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Burg Mildenstein und Altstadt von Leisnig.
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Burg Mildenstein aus anderer Perspektive
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Ob hier Hundertwasser kopiert wurde? Gebäude in Tragnitz.
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Zufahrt zum Schloss Podelwitz.
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Taubenturm
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Das Wasserschloss Podelwitz
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Die Freiberger Mulde kurz vor ihrem Zusammenfluss mit der Zwickauer Mulde.
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Schloss Colditz an der Zwickauer Mulde.