Der heutige Tag ist wirklich schnell erzählt. Mal sehen, ob es klappt. Das Frühstück war seinen Preis nicht wert. Es war das bisher dürftigste französische Frühstück. Dennoch war das Zimmer immer noch seinen niedrigen Preis wert und so war es insgesamt eine gute Wahl. Das Wetter ist weiter trübe. Es regnet aber nicht, zumindest da, wo ich langfahre und wenn dann bevor ich da langfahre. Es wird auch wärmer. Die Temperaturen steigen so auf etwa 18 Grad. Da kann man Ende Oktober nun wirklich nicht klagen.
Die heutige Etappe geht wieder an Kanälen, der Mosel und Teichen entlang. E s ist überhaupt ein Merkmal dieser Gegend, dass es zahlreiche Teiche gibt, die offensichtlich für die Fischzucht angelegt worden sind. Oft sieht man hier auch wieder Angler mit teilweise sehr umfassendem Equipment. Aber die Franzosen scheinen ihre Angelleidenschaft ohnehin überall, wo Wasser ist, zu befriedigen. Ansonsten gibt es Bewaldeten Hügel und kleinere Höhenzüge mit Mischwäldern und dem derzeitigen Herbstlaub.
Das Highlight des Tages war für mich das Panorama von Pont-à-Mousson mit der ehemaligen Prämonstratenserabtei, die sich heute zu einem auch überregionalen Kulturzentrum entwickelt hat heute und mit der Kirche Saint-Martin, die ebenfalls nahe am Moselufer steht. Der Blick von der anderen Seite der Mosel ist schon sehr eindrucksvoll.
Etwas anderes ist noch erwähnenswert. Zwischen Nancy und Metz tut sich zurzeit sehr viel beim Radwegebau. Meine Karten wiesen noch etwa die Hälfte der Strecke als Schotterstrecken aus. Dies hat sich inzwischen stark geändert. Es gibt nur noch wenige Schotterstrecken und hervorragende ganz neue Radwege. Sie waren weder auf meinen Karten noch auf dem Navi bekannt. Das Problem war daher nur sie zu finden. Sie sind zwar schon befahrbar aber noch nicht ausgewiesen und so musste ich manchmal meine Augen schweifen lassen, um zu schauen, ob da nicht doch schon eine Strecke neu gebaut ist. Schwierig war das auch deshalb, weil sie zum großen Teil nicht auf den alten Strecken, sondern auf neuen Trassen gebaut wurden. Aber hier tut sich etwas für die Radfahrer. Da mir die Planerin oder Aufsicht dieses Streckenabschnittes heute mehrfach mit ihren Beratern begegnete, habe ich natürlich mit Lob auch nicht gespart und sie hat sich freundlicherweise anerkennend über meine Tour geäußert.
Metz habe ich dann rechts liegen gelassen, denn ich wäre auch dieser Stadt nicht gerecht geworden. Aber eine Städtetour Metz und Nancy wäre schon ein schönes Vorhaben. Nun bin ich Thionville gelandet, wohl der letzte größere Ort vor der deutschen Grenze. So werde ich morgen wohl nach acht Wochen wieder nach Deutschland kommen und ich vermute es wird mir ähnlich gehen wie es Heinrich Heine in den ersten Versen seines Epos „Deutschland ein Wintermärchen beschrieben hat.
Heute bin ich ganz bewusst wieder in einem ibis budget abgestiegen. Hier funktioniert auf jeden Fall das Internet. Erfreulicherweise hat sich auch mein IPhone wieder mit dem Internet versöhnt und mein Aufreger des Abends: Auch die Stromzufuhr für das Notebook funktioniert. So geht ein von der Strecke her doch anstrengender Tag gut zu Ende.
Tagesdaten: 105,85 Km; 7:41:44 Std. Fz; 13,75 Km/h; 290 Hm